Vielfältig ist das Beratungsangebot für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen in Gaildorf. Der "Arbeitskreis Soziale Dienste" listet in seinem neuen Flyer auf, wo es welche Hilfen gibt.

Seit etwa 20 Jahren trifft sich der "Arbeitskreis Soziale Dienste" in lockerer Folge. Im Lauf der Zeit wechselte zwar immer wieder die Besetzung, doch das Ziel blieb unverändert: "Das Wichtigste ist es, ein Netzwerk zu bilden, um zielgerichtete Hilfen zu ermöglichen", erklärt Barbara Lamloum vom Sonnenhof. Dadurch, dass man vom Angebot der anderen Dienste weiß, können die einzelnen Beratungsstellen besser zusammenarbeiten - zum Wohl der Menschen, die sie begleiten und betreuen.

Einige Dienste ins "CentrumMensch" umgezogen

Der jetzt vorgestellte Flyer zeigt auf, wie groß das Angebot an Beratungsdiensten und Hilfen in Gaildorf derzeit ist. Doch Angebote verändern sich. Während es Dienste wie das Seniorenbüro oder die Caritas nicht mehr gibt, haben andere Beratungsstellen ihr Angebot verändert und erweitert, neue wie Sonnenhof und Pflegestützpunkt kamen dazu. Und nicht zuletzt sind etliche Dienste ins "Centrum Mensch" umgezogen, ins Gebäude des früheren Krankenhauses. Dem will der neue Flyer Rechnung tragen. Diese Liste ist bereits die dritte ihrer Art.

Unterstützung bekamen die sozialen Dienste wieder von der Stadt, die Produktion und Druck übernahm: "In diesem Zusammenhang möchte ich mich herzlich bei Bürgermeister Zimmermann für die finanzielle und personelle Unterstützung bedanken", sagt Andrea Malich vom Diakonieverband Schwäbisch Hall. Sie leitet die Beratungsstelle des Verbands in Gaildorf und lobt besonders das Engagement von Luzia Aßfalg vom städtischen Tourismusbüro, die das Projekt im Namen der Stadt begleitet und betreut hat.
Neben Diensten, deren Angebot sich an alle richtet, gehören dem Arbeitskreis auch Beratungsstellen und Dienste an, die sich an eine spezielle Zielgruppe wenden. So etwa Karin Furkert vom Amt für Migration des Landkreises, die die Gruppe "Frauen aus aller Welt" in Gaildorf betreut: "Das ist ganz wichtig, so kann ich den Frauen auch vermitteln, was für Hilfsangebote es für sie in Gaildorf gibt."

Birgit Baumann von der AOK schätzt den Kontakt zu den verschiedenen sozialen Diensten ebenfalls: "Das ist absolut wertvoll, weil man Kunden dann auch entsprechend weitervermitteln und beraten kann." Michael Köhler vom Betreuungsverein weist darauf hin, dass er auch Beratungen vor Ort und zu Hause anbietet. Darüber hinaus können Seniorengruppen und Vereine auf ihn zukommen, wenn sie einen Referenten zum Thema Patientenverfügung oder Betreuung haben möchten.

"Aktiv werden, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken"

Viele neue Einzelangebote hat die Sozialstation entwickelt. Gemeinsam ist ihnen das Ziel, dass Menschen auch mit Einschränkungen so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben können, erläutert Leiterin Andrea Beck. Seit kurzem bildet sie auch Altenpflegerinnen aus - darunter drei Frauen, die nach der Kinderphase wieder berufstätig werden möchten. Andrea Beck: "Wir müssen aktiv werden, um dem drohenden Pflegenotstand entgegenzuwirken."

Ein völlig neues Angebot im großen Netzwerk plant Benjamin Greiner vom Samariterstift in Obersontheim: Vorgesehen ist eine Teestube für Menschen, die an der Seele krank geworden sind. So sich genügend Ehrenamtliche für diese Idee finden, könnten diese Menschen sich einmal wöchentlich auch in Gaildorf treffen.

Ebenfalls neu: In der Beratungsstelle des Diakonieverbands können sich auch Schwangere beraten lassen, wenn es um Nutzen und Risiken von vorgeburtlichen Untersuchungen geht, etwa dann, wenn Erbkrankheiten oder Behinderungen in der Familie vorkommen.

Ebenfalls ein relativ neues Angebot sind die Behördenbegleiter - Ehrenamtliche, die Menschen zu Behörden und Ämtern begleiten.

Info
Der neue Flyer ist nicht nur eine Fundgrube für Menschen, die Rat und Hilfe suchen, sondern auch für Menschen, die sich freiwillig einbringen möchten. Die Informationen gibt es bei allen Beratungsstellen, im Treffpunkt Kauf und Rat (K.u.R.) und im Bürgerbüro der Stadt Gaildorf.

RUNDSCHAU GAILDORF | PETRA ZOTT | 08.12.2014