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Therapiemöglichkeiten bei Schulterverschleiß

Klinikgespräch am Mittwoch, 18. Dezember um 18.30 Uhr im CentrumMensch in Gaildorf

Schmerzen und eingeschränkte Bewegungsfreiheit der Schulter können die Lebensqualität ganz erheblich beeinträchtigen. Chefarzt Dr. Jens Rossek erklärt, wie die Therapie aussieht, wenn Verschleiß die Ursache ist.

Die Schulter ist ein wahres Wunderwerk, denn kein anderes Gelenk erlaubt einen größeren Bewegungsumfang. Gleichzeitig ist dieses Wunderwerk aber auch anfällig: für Verletzungen, Überbeanspruchung und Verschleiß.

Beim Klinikgespräch am Mittwoch, 18. Dezember, schildert der Chefarzt der Abteilung für Orthopädie, Endoprothetik und Gelenkchirurgie den genauen Aufbau der Schulter und die Besonderheiten dieses „kraftschlüssigen“ Gelenks, das ganz anders funktioniert als beispielsweise ein Hüft- oder Kniegelenk. Ab 18.30 Uhr erklärt Dr. med. Jens Rossek im CentrumMensch in Gaildorf, wie das Gelenk hauptsächlich durch Sehnen, die Gelenkkapsel und Muskeln zusammengehalten wird. Er erläutert nach der Einführung speziell den Themenbereich Arthrose (Verschleiß) der Schulter. Für Fragen ist wie immer ausreichend Gelegenheit.

„Die Basisbehandlung bei einer Schulter-Arthrose ist intensive Krankengymnastik“, betont der erfahrene Mediziner. Hilft die einfühlsame Behandlung beim Physiotherapeuten nicht wirklich weiter, werden entzündungshemmende Medikamente verordnet. In akuten Ausnahmefällen und bei großen Schmerzen wird ein Cortisonpräparat in die Schulter gespritzt. „Erst wenn Krankengymnastik und Medikamente keine Linderung mehr bringen und die Lebensqualität wirklich erheblich leidet, muss man auch an eine operative Therapie denken“, betont Dr. Rossek.

Ursächlich für eine Schulter-Arthrose ist oft eine abgenutzte Rotatorenmanschette. Können die Rotatorensehnen die Schulter nicht mehr stabilisieren, verliert der Oberarmkopf seine korrekte Position im Schultergelenk. Daher muss im Rahmen einer arthroskopischen Diagnoseuntersuchung geprüft werden, ob die Sehnen am Oberarmkopf wieder angeheftet werden können oder ob das geschädigte Gewebe sich bereits zu stark zurückgezogen hat. Ist ein Anheften möglich, so würde dies in gleicher OP-Sitzung erfolgen.

In anderen Fällen können bei minimalinvasiven und arthroskopischen Eingriffen neben der Absicherung des Befundes  die Schmerz verursachenden Folgen des Gelenkverschleißes beseitigt werden. „Wir können bei diesem kleinen Eingriff die Gelenkoberfläche glätten sowie Absplitterungen und freie Gelenkkörper herausnehmen.“

„Ultima Ratio“, also die letzte Möglichkeit, ist der Einbau eines künstlichen Schultergelenks. Drei Prothesen-Varianten stehen zur Verfügung. Bei der minimalsten Variante wird eine künstliche Schulterkappe eingesetzt, so zu sagen der Oberarmkopf überkront. Bei der anatomischen Schulterprothese werden Kopf und Pfanne durch ein künstliches Gelenk ersetzt. Bei der dritten Variante wird statt des Oberarmkopfes eine künstliche Gelenkpfanne eingebaut und anstelle der Gelenkpfanne ein Gelenkkopf. „Diese inverse Gelenkprothese ist selbststabilisierend und vor allem den Patienten vorbehalten, die keine Rotatorenmanschette mehr haben“, so Dr. Rossek.

Ein kompliziertes Gebilde: die Schulter. Chefarzt Dr. Jens Rossek erklärt die Therapiewege bei Verschleiß-Erkrankungen. 
Foto: Siewert
Ein kompliziertes Gebilde: die Schulter. Chefarzt Dr. Jens Rossek erklärt die Therapiewege bei Verschleiß-Erkrankungen.
Foto: Siewert