CentrumMensch

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CentrumMensch im Fokus

Die Landkreisverwaltung ist ständig auf der Suche nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten. Dabei rückt offensichtlich nun in Gaildorf auch das ehemalige Kreiskrankenhaus und heutige CentrumMensch in den Fokus.

In der Gaildorfer Rundschau wurde am 21.11.2015 (siehe weiter unten) folgendes berichtet :

"Die Landkreisverwaltung ist ständig auf der Suche nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten. Dabei rückt offensichtlich nun in Gaildorf auch das ehemalige Kreiskrankenhaus und heutige CentrumMensch in den Fokus. Es gibt Überlegungen, in dem Gebäude an der Kochstraße im nächsten Jahr bis zu 70 Flüchtlinge unterzubringen. Genauere Planungen oder ein Antrag auf Nutzungsänderung für den im Kreiseigentum befindlichen Komplex liegen der Stadt jedoch derzeit nicht vor, erläuterte Frank Zimmermann".

Diese Meldung stimmt nicht. Der Landkreis plant keine Unterbringung von 70 Flüchtlingen im ehemaligen Krankenhausgebäude. Das ist auch nicht möglich, weil das CentrumMensch bis auf wenige Zimmer voll belegt ist.

Es gibt lediglich vorsorgliche Überlegungen, die letzten vier freien Zimmer im dritten Obergeschoss vorübergehend mit bis zu acht noch minderjährigen Jugendlichen zu belegen. Selbstverständlich wird das Jugendamt, wenn es zu dieser Unterbringung aufgrund kurzfristig angekündigter Zuweisungen kommt, eine Betreuung der Jugendlichen organisieren.

Bei dem von Herrn Bürgermeister Zimmermann angesprochenen Sachverhalt handelt es sich um die Neubauplanung des Landkreises im Bereich des ehemaligen Hubschrauberlandeplatzes am Rand des Grundstückes des ehemaligen Krankenhauses. Das Baugesuch wird derzeit bearbeitet und in nächster Zeit bei der Stadt Gaildorf eingereicht. Ich informiere dann gerne auch die Mieter im CentrumMensch über die Bauplanung.

 

CentrumMensch im Fokus

Angesichts des Themas hatte die Stadt Gaildorf mit mehr Besuchern gerechnet. Weniger als 200 Bürger kamen zur Infoveranstaltung in die Limpurghalle, bei der es um die Unterbringung von Flüchtlingen ging.

Flüchtlinge, die sich auf dem Weg nach Deutschland machen und deren Unterbringung, sind das seit Monaten beherrschende Thema im Land - gerade weil der Zustrom von Menschen nicht abzureißen scheint. Martina Steinecke, Dezernentin im Dezernat Recht und Ordnung im Haller Landratsamt, stellte bei der Infoveranstaltung zur Unterbringung von Flüchtlingen in Gaildorf am Donnerstag in der Limpurghalle die Zahlen vor:

Mussten im Jahr 2013 noch 335 Menschen im Landkreis Hall in Übergangswohnheimen einqartiert werden, so waren es im Jahr 2014 schon 681. "Bis zum 13. November 2015 mussten wir bereits 1524 Menschen aufnehmen", erläuterte Martina Steinecke. "Und derzeit bekommen wir jede Woche weitere 90 Flüchtlinge zugewiesen." Diese treffen an zwei verschiedenen Wochentagen im Landkreis ein. Die derzeit vorhandene Kapazität mit 1733 Plätzen reiche noch aus. "Aber man kann sich ausrechnen, wann auch diese belegt sind", so die Dezernentin. Schon deshalb ist die Landkreisverwaltung ständig auf der Suche nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten.

Dabei rückt offensichtlich nun in Gaildorf auch das ehemalige Kreiskrankenhaus und heutige Centrum Mensch in den Fokus. Es gibt Überlegungen, in dem Gebäude an der Kochstraße im nächsten Jahr bis zu 70 Flüchtlinge unterzubringen. Genauere Planungen oder ein Antrag auf Nutzungsänderung für den im Kreiseigentum befindlichen Komplex liegen der Stadt jedoch derzeit nicht vor, erläuterte Frank Zimmermann.

Gaildorfs Bürgermeister machte aber deutlich, dass auch die Stadt in Zukunft gefordert sein wird, wobei er die sogenannte Anschlussunterbringung meinte. Die tritt ein, wenn bei einem Asylbewerber das Verfahren nach 24 Monaten noch nicht abgeschlossen ist oder beispielsweise ein Asylbewerber anerkannt wurde und damit Bleiberecht hat. Diese Menschen müssen aus den Übergangswohnheimen ausziehen und sich eine Wohnung suchen. "Finden sie keine, dann muss die Gemeinde helfen", stellte Zimmermann die Rechtslage klar.

Und dass es sich dabei nicht um Sorgen der Zukunft handelt, zeigen die Zahlen: 17 Menschen hätten 2015 untergebracht werden müssen. Tatsächlich sind es aber schon 30. Für 2016 rechnet die Stadt mit 33 und im Folgejahr mit 76. "Noch ist Luft im Wohnungsmarkt in Gaildorf, wobei die Betonung auf noch liegt", unterstrich Zimmermann - sicher sei, "das Thema Unterbringung wird uns noch Jahre und Jahrzehnte begleiten".

Info Die RUNDSCHAU berichtet in den nächsten Tagen zu weiteren Aspekten der Infoveranstaltung und über die Fragen der Bürgerinnen und Bürger.

RUNDSCHAU GAILDORF |  KLAUS RIEDER | 21.11.2015

Auch im Centrum Mensch, dem ehemaligen Gaildorfer Krankenhaus, sollen Flüchtlinge untergebracht werden - so die Überlegungen. Archivfoto: Brigitte Hofmann
Auch im Centrum Mensch, dem ehemaligen Gaildorfer Krankenhaus, sollen Flüchtlinge untergebracht werden - so die Überlegungen. Archivfoto: Brigitte Hofmann